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Wednesday, September 2, 2020

Mannheim: Schlachthof in Kritik – Zeigt PETA-Video qualvollen Schweine-Transport? - mannheim24.de

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Mannheim - Wie „tiergerecht" geht es im Schlachthof zu? Laut den Geschäftsführern werden im Schlachthof keine Tiere gequält. Die Tierrechtsorganisation PETA bestreitet das:

  • PETA fordert Kontrollen am Schlachthof in Mannheim.
  • Die Tierrechtsorganisation wirft qualvolle Tiertransporte dem Schlachtbetrieb vor.
  • Die Geschäftsführer des Schlachthofs versichern, dass Tierschutz hoch angesetzt wird.

Es ist ein Streit, der wohl niemals enden wird: Seit Jahren protestieren Tierschützer gegen den Schlachthof und das ehemalige Fleischversorgungszentrum (FSZ) in Mannheim. Für die Tierschützer ist klar, was hinter den Mauern des Schlachthofs abgeht: Leid, Schmerz und Mord. Deshalb fordern sie lautstark und in regelmäßigen Demonstrationen das Umdenken in der Gesellschaft sowie die Schließung von Schlachthöfen.

Tiere wollen leben" ist ein oft gelesener Spruch auf den Plakaten der Tierschützer, die vor den Schlachthäusern stehen. Vermutlich wird auch kein Mensch, der gerne Fleisch isst, dies leugnen können. Denn wer Tiere schon einmal nah war, der weiß, dass sie Leid, Angst und Freunde empfinden und ausdrücken können. Dennoch: Fleisch schmeckt – sonst würden nicht 55 Millionen Schweine, 650 Millionen Hühner und drei Millionen Rinder jährlich in deutschen Schlachthöfen getötet werden.

Mannheim: PETA vs. Schlachthof – Schweine bei hohen Außentemperaturen transportiert

Tierschützer, wie die Tierrechtsorganisation PETA, prangern neben dem grundsätzlichen „warum“ auch das „wie" an. Sie werfen Schlachthäusern vor, Tiere teilweise qualvoll sterben zu lassen. Auch Tiertransporte sind PETA ein Dorn im Auge.

Ein Ausschnitt des Videos, das den Schweine-Transport zeigt.

© Screenshot YouTube/Peta Deutschland e.V.

In einem aktuellen Fall wirft PETA nun dem Schlachthaus in Mannheim vor, Schweine bei hohen Außentemperaturen und damit unzumutbaren Umständen anliefern zu lassen. Die Tierrechtsorganisation nimmt dabei auf eine Stellungnahme von Michael Hocker, Geschäftsführer des Regio Schlachthofs Mannheim, Bezug. Hocker erklärt gegenüber der RNZ, dass beim Schlachthof weder gequälte Tiere noch ausgebeutete Menschen zu finden seien.

Hintergrund: Ende Juli forderte PETA den Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz dazu auf, die Tierschutz- und Tierhygienebestimmungen sowie die Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter zu überprüfen und regelmäßig Corona-Tests durchzuführen.

Mannheim: Video zeigt blutendes Schwein – Ausnahmefall oder tägliches Leid?

Michael Hocker, der mit seinen 21 Angestellten selbst am Band steht, versichert, dass Schweine morgens früh um 3 oder 4 Uhr kommen, „damit sie nicht in die Hitze hineinfahren“. Willi Schneider, ebenfalls Geschäftsführer des Schlachtbetriebs in Mannheim, sagt außerdem „Der Tierschutz ist hier hoch angesetzt."

Das sieht PETA ganz anders. Eine Aktivistin habe gesehen, wie die Tiere bei 30 Grad Hitze gegen 11 Uhr im Transporter nach Mannheim gebracht wurden. „Auf den Transportfahrzeugen, die meist über keine Klimaanlagen verfügen, kann es bei direkter Sonneneinstrahlung – insbesondere während der Standzeiten – zu Temperaturen bis zu über 50 Grad kommen. Für Rinder, Schweine und Hühner bedeutet dies eine enorme Belastung des Kreislaufes, die bis zum Tod führen kann. Bei vollbelegten Transportern gelangen zudem nicht alle Tiere an die Tränken. Oftmals kommen sie daher völlig ausgezehrt oder bereits tot am Zielort an", so die Tierrechtsorganisation.

Die Aktivistin filmt den Transport. Das Video veröffentlicht PETA auf der Webseite und Youtube. Die Aufnahmen stammen vom 1. August. An diesem Tag hat es laut den Wetter-Aufzeichnungen 32 Grad in Mannheim.

In dem Video sind mehrere Schweine zu sehen, eins schnauft sichtlich schwer und ein anderes hat tiefe Kratzwunden. Woher diese Wunden stammen ist unklar. Aber: Metzgereien in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen suchen bei Bauern das Schlachtvieh aus und lassen es nach Mannheim transportieren. Für den Zustand der ankommenden Tiere ist der Schlachthof demnach nicht verantwortlich. Fraglich ist also, ob er die Schweine hätte annehmen sollen oder nicht. Andererseits wäre eine Rückfahrt bei 30 Grad wohl genauso qualvoll wie der letzte Gang zum Tötungsraum.

Die Tierrechtsorganisation erneuert daher ihre Forderung an Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz, die Tierschutz- und Hygienebestimmungen im Regio Schlachthof gründlich überprüfen zu lassen“, schreibt PETA. Hocker meint jedoch gegenüber der RNZ: „Die Veterinäre stehen mit am Band.“ (jol)

Rubriklistenbild: © Screenshot YouTube/Peta Deutschland e.V.




August 29, 2020 at 02:42PM
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